Brundorf
Brundorf findet zum erstenmal Mitte des 14. Jahrhunderts in Urkunden Erwähnung. Eine Reihe von Urnenfunden beweist aber, dass die Besiedelung dieses Gebietes weitaus länger zurückreicht. Der Ortsname leitet sich aus "Braune Heide" oder "braunes, schwefelhaltiges Wasser" ab.
Um 1800 standen in Brundorf 14 Häuser, heute sind es ca. 70 Häuser mit etwa 393 Einwohnern. Welch altes Bauerndorf der kleine Ort tatsächlich ist, lässt sich auch an der Sage vom Grauen Hengst ablesen, die darüber berichtet, wie der mächtige Findling, der sich in der Gemarkung Brundorf befindet, zu seinem Namen kam:
Als Karl der Große die Sachsen christianisierte, hatte ein Brundorfer Bauer, der seinen Hof am Wege von Meyenburg nach Brundorf geschworen, lieber zu Stein zu werden, als sich zu unterwerfen. Während des letzten Sachsenaufstandes war er jahrelang von zu Hause fort. Als er wieder in die Heimat kam, hatte seine Tochter einen Christen geheiratet und selbst den von ihm verachteten christlichen Glauben angenommen. Als der Vater bei der Heimkehr am Hause ein Kreuz sah, gab er seinem grauen Hengst die Sporen und setzte über einen Sumpf, der sich vor dem Tor erstreckte. Als das Pferd den Boden berührte sank es nieder, und das Tier und der Bauer waren verschwunden. Am nächsten Morgen lag ein mächtiger Stein an dieser Stelle.
Ende des vorigen Jahrhunderts veranlasste der Bremer Kaufmann und Großindustrielle Baron Ludwig Knoop die Aufforstung seiner Ländereien in der Gemarkung Brundorf.
Von 1928 bis 1930 war der Bremer Wollkaufmann Carl Gustav Lahusen, Besitzer. In und um Brundorf fallen mehrere gut arrondierte Hofstellen auf, zu denen malerische Birkenalleen führen. Es sind ehemalige, landwirtschaftliche Vorwerke des Gutes Hohehorst in Löhnhorst, die Lahusen in den Jahren vor 1928 anlegen ließ. In einem dieser Betriebe ließ sich der in Fachkreisen geschätzte Trakehnerzüchter und gebürtige Ostpreuße Hans-Joachim Scharffetter nieder.
Am östlichen Rand, auf dem Donnersblick, baute 1934 der Generaldirektor der Bremer Stadtwerke, Werner Matthias eine Hofstelle, die heute der Familie Baumann gehört.
Durch den Bau der Betonstraße 1952/1953 erhielt der Ort den Anschluss an das moderne Straßenverkehrsnetz. Die Kapelle auf dem kleinen Friedhof wurde 1957 eingeweiht und 20 Jahre später wurde der Glockenturm aufgestellt. Das Dorfgemeinschaftshaus entstand 1979.
Wer mit dem Fahrrad Brundorf und das Umland erkundet, ist verzaubert von der vielseitigen, landwirtschaftlich geprägten Struktur. Auch Spaziergänger finden in der weiten, ruhigen Natur am Rande der "Bremer Schweiz" eine Oase der Erholung.